Teilansicht im Wintergarten
und in der Sommerfrische
Unsere Orchideen
oder wie pflegt man
450 verschiedene Species in einem Raum
Die
Historie : Vor ca. 30 Jahren bekamen meine Frau und ich erstmals
beim
Besuch des
montlichenTreffens
der DOG-Gruppe München direkten Kontakt zu Orchideen. Sie
ließen uns nicht mehr los. Ca. 20 Jahre
pflegten wir einen kleinen Bestand von 30-40 Orchideen ( meist Hybriden )
auf zwei Fensterbänken unserer Mietwohnung.Dann
konnten wir endlich unser Haus beziehen. Ein fataler Fehler
in Bezug auf unseren Orchideen-Bestand. Denn
dieser explodierte. Innerhalb weniger
Jahre hatten wir plötzlich über 700 Orchideen in Pflege. Auch die Art des
Bestandes änderte sich. Heute haben wir 450
verschiedenen Species mit ca. 600 Pflanzen, der Rest sind die
Hybriden. Die größten Gruppen
sind :
Aerangen, Angraecen, Brassien, Bulbos, Cattleyen, Coelogynen, Cymbidien,
Dendrobien, Laelien, Masdevallien, Odontoglossen, Paphiopedilen,
Phalaenopsen, Phragmipedien, Schomburgkien, Stanhopaeen und Vandaen.Meine Sammlung beginnt
mit „A“ wie Acampe und endet mit „Z“ wie Zygopetalum. Fazit : Im Alphabet
fehlen mir nur noch 7 Buchstaben. Da die Pflege immer
aufwendiger wurde, mußte ich mir etwas einfallen lassen, denn --- Nur
Orchideen-Pflege fast den ganzen Tag, daß war mir zuviel. Das Problem waren
nicht die getopften Pflanzen, sondern die aufgebundenen und die Pflanzen,
die vollkommen frei hängen ( Aeriden, Barkerien, Renatheren, Trichoglotten und
Vandaeen ) Der erste Gedanke
war eine Hochdruck-Nebelanlage. Aber : zwei
Probleme : 1. Kosten weit mehr als 5.000 Euro. 2.
Hochdrucknebel ist sehr kalt. Also : andere
Möglichkeiten suchen !!! Das Ergebnis sind
drei Varianten : 1. Für die
Erhöhung der Luftfeuchte im Raum:
40 cm Industrieventilator in Verbindung mit zwei 5-fach Ultraschallneblern.
Bei einer Laufzeit von 30 Minuten erhöht diese Kombination die
rel. Luftfeuchte im Sommer von 30 % auf ca. 80 %.
Die Steuerung erfolgt über Zeitschaltuhr und Hygrometer.
Die Erhöhung der Luftfeuchte ist leider nur in der Früh oder am Abend
möglich, da bei höherer Temperatur die Fenster automatisch öffnen,
damit ist aber die Luftfeuchte sehr schnell wieder weg.
2.
Meine aufgebunden Minis.
Ihnen reichte die sporadische Erhöhung auf 80 % nicht,
also hohe Luftfeuchte über längere Zeit!.
Ergebnis war eine Wasserwand ( oder eine dauernasse Wand ).
Und das in einem Wohnraum ?
Es geht.--- Man braucht nur einen Wasserbehälter, Springbrunnenpumpe,
ein Rohrsystem, ein großes Schwammtuch und eine UV-stabilisierte
Plastikfolie ( mind. 2 my ).
Das Schwammtuch war mein größtes Problem, da ich eine
Breite von mindestens
1,20 m benötigte. Ich fand dieses
bei der Firma Kalle in Wiebaden ( www.kalle.de
).
Falls Interesse an diesem Schwammtuch besteht :
eine Liste der deutschen und österreichischen Händler
ist in Vorbereitung.
Dieses Tuch hat noch den Vorteil, daß es später nicht über den Restmüll
entsorgt werden muß ( wenn defekt ). Es ist kompostierbar ! Diese „Wasserwand“
ist zur Zeit in drei verschiedenen Versionen im Einsatz : Eine feste
Anlage im Wintergarten mit ca 2,5 Metern Breite. Die zweite
im Freien mit einer Länge von 10 Metern. Und die
dritte, eine mobile Anlage ( ca. 1m breit und 1,5 m hoch ). Diese mobile Anlage steht
im Wohzimmer oder wird auf Ausstellungen verwendet. 3. Die getopften
Pflanzen.
Wurzelfeuchte ist hier nicht mein Problem, sonder bei zu trockener Luft
verformen sich die Blätter der Weichlaubpflanzen. Abhilfe
sollte hier ein Schalensystem schaffen. Orchideenschalen sind sehr schön für den Wohnraum. Jedoch bei
benötigten 50-60 Schalen ein nicht geringer Kostenaufwand. Das
wichtigere Argument gegen diese Schalen : sie sind auf Dauer nicht
UV-stabil und auf harte Böden dürfen sie auch nicht hinunterfallen.
Hier fand ich ein Schalensystem
bei der Firma
„Röllke Orchideenzucht“ (
www.roellke-orchideen.de )
– die sogenannten
Kulturschalen. Leicht zu
reinigen, UV-stabil und praktisch unzerbrechlich.
Eine Bemerkung noch zu Röllke-Orchideenzucht :
erstklassige Pflanzen, große Auswahl an Species und gute Preise Beim Besuch
einer Gärtnerei im Ausland sah ich diese Schalen. Dort waren
sie schon seit 15 – 20 Jahren im Einsatz. Die
geschlossene Schale unten als Wasserspeicher, darüber eine
gelochte Schale für die Orchideen
- oder für noch mehr Wasserverdunstung das drei
Schalensystem :
1. Schale mit geschlossen Boden,
2. Schale mit gelochtem Boden
( hier werden rechts und links jeweils der 1.Steg herausgetrennt
der starke Mittelsteg sollte stehenbleiben, ein Schwammtuch
zuschneiden, daß die Enden durch die entstanden Schlitze nach
unten ins Wasser hängen).
3. Schale mit gelochten Boden für die Pflanzen. Durch die
Kombination dieser 3 Luftbefeuchtungsmöglichkeiten habe ich
meinen Arbeitsaufwand um ca. 60 – 70 % gesenkt. Vielleicht sind
einige Ideen dabei, die auch andere Orchideenliebhaber verwenden können. Bericht von Bernd Molz
für
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